DOP-Zertifizierungen und Online-Verkauf: Kontrolle und Erfolg

Die Produkte mit geschützter Ursprungsbezeichnung (DOP) machen mehr als 40 % der italienischen Spitzenproduktion aus. Nicht nur Wein, sondern in den letzten Jahren insbesondere Lebensmittelprodukte aus ganz Italien. Der Online-Verkauf von Lebensmitteln in unserem Land wächst allmählich immer mehr, und neben den weltweiten Größen wie eBay und Amazon tauchen auch andere italienische Unternehmen auf, die in ihrem Sortiment 50-60 %, manchmal sogar 80 % an DOP- oder IGP-zertifizierten Lebensmitteln führen.

Dieser unvermeidlichen Tendenz gehen eine Reihe von Fragen zur angemessenen Nomenklatur und zur Einhaltung der geltenden Vorschriften voraus. Das Problem ist, dass in vielen Fällen der Online-Verkauf von DOP-Produkten von Web-Agenturen unterstützt wird, die intern nicht über Strukturen für Qualitätskontrolle verfügen und alle "Hoffnungen" auf die Richtigkeit der Produktbezeichnungen den Etiketten der Anbieter anvertrauen. Dies führte dazu, dass in den letzten Jahren das Zentrale Inspektorat für den Schutz der Qualität und die Betrugsbekämpfung (ICQRF), die Italienische Vereinigung der Konsortien geographischer Herkunft (AICIG) und die Nationalkonföderation der freiwilligen Konsortien zum Schutz der Bezeichnungen italienischer Weine (Federdoc) spezielle Aufmerksamkeit und Kontrollen auf diese neuen Verkaufsformen gelegt haben.

Ende 2015 wurde das Protokoll zwischen einem der größten internationalen Online-Verkaufsunternehmen, eBay, und dem MIPAAF (Ministerium für Landwirtschaft, Ernährungs- und Forstpolitik) erneuert. Weitere zwei Jahre der Vereinbarung mit dem Ziel, das Phänomen von Produkten mit "italian sounding" im Internet zu begrenzen. In den ersten zwei Jahren wurden 368 Produkte entfernt. Der Minister Maurizio Martina erklärte: “Unser Kampf gegen das Italian Sounding stoppt nicht: Wir bekämpfen dieses Phänomen mit Entschlossenheit und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zum Schutz unserer agrarischen Exzellenzen, ehrlicher Produzenten und Verbraucher”.

Bekannte Portale wie Eataly und aufstrebende wie Spaghetti & Mandolino sind intern mit Personen strukturiert, die die Produkte und Etiketten, die zum Verkauf angeboten werden, gemäß den gesetzlichen Vorgaben überprüfen. Nichts darf dem Zufall überlassen werden, und gerade aufgrund der Besonderheit der italienischen Exzellenzen, die aus allen Teilen des Landes kommen und deren Anzahl ständig wächst, muss der Aktualisierungsprozess konstant sein. Alle Anstrengungen, die unternommen werden, werden jedoch dadurch belohnt, dass DOP-Produkte im Online-Verkauf immer gefragter sind und in den Warenkorb der Verbraucher gelegt werden.

Wer sich der Welt des E-Commerce nähert, um typische italienische Produkte zu kaufen, hat immer mehr einen mittel-hohen kulturellen Hintergrund, eine gute Produktkenntnis und eine leidenschaftliche Neugier für alles, was mit dem Ursprungsort, der Geschichte und der Tradition des Produkts sowie einer besonderen Aufmerksamkeit gegenüber der Produktionsphilosophie des Herstellers zu tun hat.

Produkte DOP online zu verkaufen, ist eine Herausforderung, die insbesondere zwischen den Millennials und den Baby Boomern stattfindet, diesen Kategorien junger und digitaler Verbraucher, die die Lebensmittelkonsumströme auf internationaler Ebene steuern. Eine kulturelle Haltung, die mit den Werten der Echtheit, der Regionalität, des "Vertrauens", der biologischen und nachhaltigen Erzeugung einhergeht.

E-Commerce ist ein neuer Verkaufs kanal für den Agrarbereich, der die herkömmlichen Systeme verdrängen wird und den Skeptizismus überwindet, der in Italien noch hartnäckig ist. Aber die neuen Generationen bringen radikale Veränderungen in der Nutzung des Internets mit sich. Eine unaufhaltsame Welle, die auch die Welt der Online-Verkäufe von Lebensqualität, insbesondere DOP- und IGP-Produkten, ergreifen wird.

Bernardo Pasquali