Lambrusco: die Geschichte eines erfolgreichen italienischen Weins

Der Lambrusco ist ein frischer, spritziger Rotwein, vielseitig und mit moderatem Alkoholgehalt. Sein Erfolg entstand vor allem in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Seit den 1960er Jahren wuchs die Produktion extrem und die Exporte, angeheizt durch die Nachfrage auf dem amerikanischen Markt, machten den Lambrusco italienischen Rotwein weltweit am bekanntesten, sodass er über den Atlantik sogar den Spitznamen „italienische Coca Cola“ erhielt.
Hinter seinem Erfolg verbirgt sich in Wirklichkeit eine jahrhundertealte Geschichte, die sich vor allem in der Emilia Romagna und der Lombardei konzentriert, die wir dir nun erzählen werden. Und nein, mit Erfolg meinen wir nicht „Lambrusco und Popcorn“, das Musikstück, das von Luciano Ligabue geschrieben und gesungen wurde und als zweite Single aus dem Album „Lambrusco, coltelli, rose & pop corn“ von 1991 veröffentlicht wurde…

Lambrusco: Wie entstand der Rotwein „Brusco“

Fest steht, dass die Herkunft des Wortes „lambrusco“ instinktiv an das Adjektiv „brusco“ erinnert. Allerdings wird die gängigste Interpretation des Begriffs auf das Lateinische „labrum“ (Rand, Grenze) und „ruscum“ (wildwachsende Pflanze) zurückgeführt, was darauf hinweist, dass Lambrusco eine wilde Pflanze ist. Erst im zweiten Teil des 19. Jahrhunderts kam es zu einer umfassenden Systematisierung aller Lambrusco-Sorten.

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Das Verdienst gebührt Francesco Agazzotti, der 1867 zwischen den verschiedenen Sorten unterschied: dem Lambrusco di Sorbara, oder der Viola, heute verbreitet in den Typen rot oder rosé, trocken oder lieblich; dem Lambrusco Salamino von Santa Croce, trocken oder lieblich; dem Lambrusco Grasparossa von Castelvetro, trocken oder lieblich. Aus diesen drei Hauptsorten, die im Modenese verbreitet sind, wurden in den folgenden Jahren viele andere Arten von Lambrusco wie der mantovanische gewonnen. Leicht, ehrlich und spritzig, vermitteln seine Bläschen Freude beim ersten Schluck. Der Lambrusco-Wein begleitet die typischen Gerichte der emilianischen Küche, insbesondere die fetten und saftigen, wie die gekochten Fleischgerichte, Cotechino und Zampone mit Linsen. Aber er passt auch hervorragend zu Brot und Salami.

Lambrusco: Was ist er und wie wird er gemacht

Über den Lambrusco zu schreiben, ist alles andere als einfach, es erfordert Vorsicht, denn das Thema ist sehr umfangreich, sodass die Rebsorte Lambrusco eine große Familie umfasst, die viele Weinstocktypen beinhaltet, und es ist daher kein einzelnes Exemplar. Lambrusco ist der typische, vielmehr historische Wein von Modena (vor allem Grasparossa und Sorbara), Reggio Emilia und auch Parma. Man findet ihn auch in Mantova, in Venetien und paradoxerweise sogar in Apulien.

Bis vor einigen Jahrzehnten war Lambrusco ein Bauernwein, die Trauben wurden gepresst, dank der auf der Schale vorhandenen Hefen begann die Fermentation, dann wurde er mit noch unvergorenem Zucker in Flaschen abgefüllt und die Fermentation begann spontan, wenn der Winter endete und die Hefen aus ihrem Winterschlaf erwachten. Und voilà, wie durch Zauberhand wurde der Wein spritzig: die sogenannte ancestrale Methode. Es gab den Bodensatz, die Flaschen platzen wie Feuerwerkskörper während der Karnevalszeit, wenn sie nicht vorsichtig behandelt wurden oder in die Sonne und die Wärme gestellt wurden.

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Aber die ancestrale Methode des Lambrusco ist nichts anderes als das alte Verfahren, das zur Herstellung von Champagne verwendet wurde, als es noch nicht degorgiert und anschließend mit dem Liqueur d’expedition angepasst wurde. Tatsächlich war Lambrusco einst ein leicht spritziger, trüben, sehr aromatischer und säuerlicher Wein, schneidend. Es war auch dasselbe alte Verfahren, um Prosecco herzustellen oder auch heute noch Prosecco mit Bodensatz zu produzieren. In Emilia war der Bodensatz die feste, die Rückstände erschöpfter Hefen. Dann kam die amerikanische Revolution, insofern, als die großen Genossenschaftskellereien entdeckten, dass Lambrusco ein hervorragendes Freizeitgetränk war, alkoholisch leicht zugänglich, angenehm, und so begannen sie, ihn großflächig zu produzieren, natürlich lieblich.

Lambrusco: Rezepte und Kombinationen, um ihn in der Küche zu genießen

Wenn wir bei Lambrusco am Tisch sprechen, können wir nicht anders, als mit den Vorspeisen zu beginnen. Die große Vielseitigkeit dieses Weins ermöglicht es, Lambrusco mit allen typischen Wurstwaren aus Parma und Umgebung zu trinken. Der Prosciutto di Parma und der Culatello, der Salame Felino und die Coppa di Parma sind allesamt Wurstwaren, die nichts anderes verlangen, als von einem guten Glas Lambrusco begleitet zu werden. Die ideale Vorspeise? Ein Glas Lambrusco, ein Brett mit typischen Wurstwaren und ein paar Flocken Parmigiano Reggiano.

Darüber hinaus harmoniert Lambrusco hervorragend mit Tortellini und im Allgemeinen mit allen typischen gefüllten Teigwaren der emilianischen Küche, ob in Brühe oder trocken: Tortelli, Anolini und Cappelletti, Eierteig-Nudeln und Agnolotti. Auszuprobieren ist auch die Kombination mit Lasagne oder mit den Risottos mit Lambrusco.
Wenn es um Fleisch geht, passen alle Arten von gekochtem Fleisch hervorragend zu einem Glas Lambrusco. Du kannst den Wein mit einem Cotechino oder einem Zampone genießen, vielleicht begleitet von einer schönen Beilage aus Linsen oder Eintopfbohnen.
Abschließend ist Lambrusco auch ein Wein zum Dessert. Kombiniere ihn mit ein paar Flocken Parmigiano Reggiano und einer Prise Mostarda. Bei Desserts ist es besser, die Wahl auf trockene Konditoreiwaren zu reduzieren, vielleicht mit einem Stück Sbrisolona aus der mantovanischen Tradition.

In jedem Fall, auch wenn es die Tradition vorsieht, dass er bei Raumtemperatur serviert wird, sollte Lambrusco kühl, aber nie kalt serviert werden. Die ideale Temperatur liegt zwischen 14 und 16°C. Denk daran, dass du auf Spaghetti e Mandolino deine Lambrusco-Flaschen kaufen und sie direkt zu dir nach Hause liefern lassen kannst!
Prost!

Francesco Scuderi