Die Erbsen, wie generell die Hülsenfrüchte, sind die Grundlage der mediterranen Ernährung dank ihrer außergewöhnlichen Nährwerte. Äußerst vielseitig in der Küche, sind die Erbsen wahre Juwelen: typisch für die Frühlings- und Sommermonate, handelt es sich um zarte, süße, frische Knospen, von denen es zahlreiche Sorten gibt. Die am meisten geschätzten sind zweifellos die niedrigen Erbsen, deren korrekter Name "Grüne Niedrige Erbse" wäre. Es handelt sich um kleine Perlen von leuchtend grüner Farbe, die typisch für Colognola ai Colli, einem Dorf im östlichen Veroneser Gebiet, sind. Das besondere Klima von Colognola und sein vulkanischer Boden schaffen die optimalen Bedingungen für den Anbau dieser Hülsenfrucht. Die Schoten sind fest, prall und knackig, und die runden, sehr grünen, zarten und süßen Samen.

Die niedrigen Erbsen: Die Ursprünge der "Bisi de Colognola"

Wir befinden uns östlich der Veroneser Hügel, am Anfang der kleinen schwarzen Hügel, auf denen die prestigeträchtigen Weinberge des Soave und der Valpolicella liegen. Auf demselben vulkanischen Boden wachsen schon immer kleine und seltene Smaragde des Geschmacks. Es sind die grünen niedrigen Erbsen, die hier als Bisi de Colognola bezeichnet werden. Der Anbau der niedrigen Erbsen setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein: Die kultivierbaren Felder waren durch den Krieg zerstört worden und folglich fiel die Zucht der Seidenraupen, die zu jener Zeit besonders verbreitet war, weg. Aus diesem Grund fanden sich viele Produzenten ohne eine rentabele Tätigkeit wieder. Zufälligerweise wurde der Anbau der Grünen Niedrigen Erbse entdeckt, die zu einer lukrativen Einkommensquelle wurde. Die niedrigen Erbsen sind somit in der kulinarischen Kultur von Colognola verblieben, die sie heute noch mit dem jährlichen Sagra dei Bisi feiert, die 1957 ins Leben gerufen wurde, bei der jedes Jahr der beste Produzent des Jahrgangs mit dem Biso d'Oro ausgezeichnet wird.
In Wirklichkeit ist die Tradition der Erbsen in der venetischen Küche sehr alt und reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, wo bereits von "risi e bisi", einem typischen venetischen Gericht, die Rede war.

Die niedrigen Erbsen: Nährwerte

Die niedrigen Erbsen sind kalorienarme Hülsenfrüchte, die köstlich und nahrhaft sind. Die niedrigen Erbsen sind reich an Wasser (sie bestehen zu etwa 80% aus Wasser, was für eine Hülsenfrucht sehr hoch ist), aber auch an Eiweiß, Zucker und Ballaststoffen. Folsäure, die in großen Mengen vorhanden ist, ist hervorragend zur Vorbeugung von Problemen des Herz-Kreislaufsystems. Darüber hinaus haben die Bisi de Colognola diuretische und energetische Eigenschaften und regulieren den Cholesterinspiegel, zusätzlich versorgen sie mit einer großen Menge an Vitaminen, insbesondere C und der B-Gruppe.

Nährwerte pro 100g Portion:
Kalorien: 80
Fette: 0,3 g
Protein: 5,6 g
Kohlenhydrate: 13 g
Natrium: 10 mg
Ballaststoffe: 5 g
Phosphor: 108 mg
Zucker: 1 g
Vitamin A (38 µg), Vitamin C (40 mg), Calcium (25 mg), Eisen (1,16 mg)

Niedrige Erbsen: Rezepte mit Bisi di Colognola

Die Bisi di Colognola sind aufgrund ihrer Süße die Hauptdarsteller vieler typischer venetischer Rezepte, wie dem berühmten Risi e Bisi, einem Gericht, das in ganz Italien für seine Einfachheit und seinen Geschmack bekannt ist. Um dieses Gericht zuzubereiten, sind die frischen niedrigen Erbsen, von denen alle Teile, einschließlich der Schoten, verwendet werden, die Hauptzutat. Nachdem eine Gemüsebrühe aus den Schalen der niedrigen Erbsen zubereitet wurde, werden die Schoten in der Flüssigkeit püriert, durch ein Sieb gegeben und die Mischung aufbewahrt. In einem separaten Topf Zwiebel und Speck in Butter anbraten und dann die frischen Erbsen hinzufügen. Zwei Schöpflöffel Brühe hinzufügen, bei schwacher Hitze köcheln lassen und Salz und Pfeffer hinzufügen. Wenn alles kocht, den Reis hinzufügen und kochen, dabei gelegentlich umrühren. Die endgültige Konsistenz von Risi e Bisi sollte cremig sein, nicht zu trocken, aber auch nicht zu flüssig. Zu diesem Zeitpunkt reicht es aus, unterzurühren und etwas geriebenen Käse hinzuzufügen.

Ein weiteres beliebtes venetisches Gericht mit den niedrigen Erbsen sind die paparele coi bisi: es handelt sich um eine Art hausgemachte Pappardelle, die mit Wasser, Mehl und Eiern zubereitet wird. Separat werden Speck, Zwiebel und Erbsen angebraten, dann wird Brühe hinzugefügt und alles lässt man köcheln. Nun wird die Soße mit den gekochten Pappardelle vermischt und voilà: ein einfaches Gericht mit einzigartigem Geschmack.

Zu probieren ist auch die Erbsen-Cappuccino: es handelt sich um eine wunderbare Creme auf Basis von Milch, die schaumig und dick ist. Nachdem die niedrigen Erbsen gekocht wurden, wird Milch zum Kochen gebracht, in die einige Minzblätter etwa zehn Minuten ziehen müssen. In einer separaten Pfanne eine Frühlingszwiebel in Öl anbraten und die Erbsen hinzufügen, während sie zusammen mit etwas heißem Wasser etwa zehn Minuten gekocht werden. Schließlich die Gemüse abtropfen lassen und pürieren, die Milch aufschäumen und die Flüssigkeit mit dem Erbsenpüree vermischen, mit geriebenem Parmesan würzen. Das Ganze wird mit Scheiben von warmem Brot serviert.

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